Es folgt unser Fazit nach einem Monat Leben in Kanada.
Wir haben eine eigene Wohnung. Max hat schon einen recht gut bezahlten Job. Carinas Englisch ist schon viel besser. Vancouver und Umgebung ist atemberaubend schön. Lebensmittel sind teurer als in Deutschland. So langsam ist der Alltag eingekehrt. Obwohl wir immer noch nach einem Job für Carina suchen und hoffen das es sich bald auch was ergibt, ist eine gewisse Routine da.
Vor kurzem war Carina mit Ruth und Beth wandern. Squamish Chief. So hieß mein Gegner des heutigen Tages.
Ich möchte kurz eine Typbeschreibung des Chief’s machen. Der Chief ist steil, dicht bewaldet und sehr steinig. An der Seite fließt ein kleiner und doch recht schöner Wasserfall entlang. Die Luft ist klar und frisch. Streifenhörnchen benennen dies ihr zu Hause, sowie Raben und Adler. Die Vegetation an diesem riesigen Berg ist atemberaubend, wie die Bäume hoch in den Himmel ragen und die Wurzeln den Boden uneben machen.
Jetzt zu mir:
Ich hatte mir gedacht ein bisschen wandern wäre genau das richtige um aus meinem trüben und eintönigen Alltag rauszukommen. Mit dem Auto fuhren wir ca. eine Stunde zu unserem Berg. Dort angekommen war es doch sehr kalt im Schatten des Riesen, sobald der Anstieg steiler wurde, war es vorbei damit.
Eine Treppe von Mutter Natur geschaffen und teilweise von Menschenhand präpariert, führte uns immer weiter hinauf zum Gipfel. Viele Pausen wurden extra für mich eingelegt, das ich den Berg vollkommen unterschätzt hatte merkte ich dann nach kurzer Zeit. Immer wieder stieg der Gedanke in mir auf “Warum mache ich sowas? Ich mag doch gar kein Sport!”
Doch mein eiserner Wille und Durchhaltevermögen wurden belohnt, nachdem ich Höhlen durchwandert, riesige Felsen erklimmt und über abgestorbene Bäume gesprungen bin erreichten wir den Gipfel. Und es war wirklich der Gipfel aller meiner Erfahrungen, diese Aussicht, unbeschreiblich.
Leider können die Fotos, nicht ganz das zeigen was wir gesehen haben, es war um einiges schöner und eindrucksvoller. Auf dem Gipfel liefen viele Streifenhörnchen rum und ein kühlender Wind pustete um unsere Köpfe. Der Abstieg war dagegen ein Kinderspiel, mit zitternden Beinen, schmerzenden Oberschenkeln und brennenden Knöcheln waren wir nach 45 Minuten wieder an unserem Auto.
So steckt unsere neues Leben hier voller Abenteuer. Nicht zu letzt ist Einkaufen ohne ein Auto und wenn uns Bill oder Jane nicht zwischendurch fahren, eine Herausforderung. So haben wir das letzte mal sogar einen Koffer mitgenommen um alle Sachen zu transportieren. Aber bis wir einem Fitness Studio beitreten ist kiloweise Lebensmittel den Berg hoch zu unserer Wohnung schleppen auch ein guter Ersatz.
Max arbeitet in einer Betonfirma, die verschiedene Möbel, Platten und Pflanzkübel aus Beton herstellt. Seine Arbeit liegt in zwei Bereichen. Erstens schleift und poliert er die fertigen Platten aus denen die Möbel hergestellt werden. Zweitens hilft er beim Verpacken im Warenausgang. Dabei ist Betonfabrikate zu verpacken kein Vergleich zum Packen beim British Shop :)!
Schöne Aussicht von da oben