Warum eine Abtei?
Es ist mal wieder Zeit euch ein Update, einige Gedanken und Information weiter zu geben. Im letzten Monat hat sich etwas getan. Als wir uns darüber informiert haben was wir alles für den Antrag auf eine Arbeitserlaubnis brauchen, ist uns aufgefallen das Carinas Reisepass erneuert werden muss und Jake auch einen eigenen braucht. Am 1. Dezember haben wir diese dann auch beantragt und sie sind diese Woche gekommen. Dann warteten wir nur noch auf das offizielle Jobangebot der Urban Abbey und dieses ist letzte Woche gekommen. Sobald wir etwas Luft haben können wir die Anträge rausschicken und somit in die nächste Warteperiode gehen 😉
Finanziell sieht es gut aus und sobald dieser stressige Monat vorbei ist, wollen wir noch ein paar Spendenanfragen rausschicken um den Rest zu sichern.
Dieses mal wollte ich euch die Kirche, in die wir gehen werden und wo ich Pastor für Predigt und Evangelisation sein werde, vorstellen.
Warum eine Abtei? Urban Abbey heißt übersetzt „innerstädtische Abtei“ und vielleicht fragt ihr euch wie sich diese Kirche von anderen unterscheidet. Als Scotland mir das erste mal über die Gemeindegründung erzählt hat war ich fasziniert. Als ich dann über Abteien nachdachte, hatte ich direkt das Bild von alten Männern in langen Roben, die ihr eigenes Gemüse anbauen und ihr eigenes Bier brauen, vor Augen. Aber Spaß bei Seite, warum würde jemand diese uralte Art der Kommune nehmen und versuchen sie ins 21. Jahrhundert zu bringen?
Früher war eine Abtei ein gesellschaftliches Zentrum. Man konnte dort alles finden. Sie waren ein Ort für Spiritualität, des Lernens, der Kunst und der Kultur. Im Allgemeinen galt das auch für die damaligen Kirchen. Somit fanden sich dort Menschen auf der Suche nach Hilfe, Wegweisung, Weisheit, Kreativität und Unterhaltung, ein. Heutzutage übernimmt die Kirche noch den geistlichen und karitativen Teil, aber bei dem Rest hat die Gesellschaft die Überhand gewonnen. Kinos, Theater, Universitäten, Galerien und so weiter haben Gott und die Schönheit des Evangeliums von allem, außer dem Glauben selbst, getrennt. Obwohl Glaube mittlerweile auch angegriffen wird.
Durch diese antike Institution möchten wir alles, was uns zum Menschen macht, zurück in eine Beziehung mit dem Gott, an den wir glauben und dem wir vertrauen, bringen. Wir glauben, dass Gott nicht nur unser „geistliches“ Leben möchte, sondern unser ganzes Leben. Gott hat den Menschen als ein komplexes, aber auch vereintes Wesen, geschaffen. Wenn wir anfangen unser Leben aufzuteilen oder versuchen bestimmte Aspekte des Lebens geistlich und andere säkular zu machen, dann geben wir ein falsches Bild von dem ab, wie Gott sich den Menschen als gottebenbildlich gedacht hat.
Wenn wir Spiritualität, Lernen, Kunst und Kultur in einer Abtei zusammen bringen, dann schaffen wir einen Ort wo Menschen aus allen Lebenslagen zusammen kommen. Dadurch werden wir wortwörtlich Seele, Verstand, Herz und Leib nähren. Verschiedene Programme, Veranstaltungen und Orte machen dies möglich. Im Moment hat die Urban Abbey einen wöchentlichen Gottesdienst, sie helfen einzelnen Menschen, die dauerhaft in der Abtei wohnen, schon Probleme in ihrem Leben zu bewältigen. Außer dem wöchentlichen Gottesdienst werden 6 Gebetsgottesdienste angeboten. Es gibt ein wöchentliches Programm für die Menschen in der Umgebung, das ein besseres Verständnis vom Menschen und seiner Beziehung zu Jesus lehrt. Mit ca. 1000 Mahlzeiten versorgen sie die Armen der Stadt. Kostenlose Büroräume werden für zwei Organisationen bereitgestellt. Erstens Birthright, die Frauen, die abtreiben wollen, helfen einen anderen Weg in Betracht zu ziehen und Mütter mit ihren Kindern auf ihrem Weg begleiten. Zweitens UGM Canada, die christliche evangelistische Radiostation in Thunder Bay.
Meine Leidenschaft ist es alles was wir dort tun werden mit dem Evangelium der Gnade zu tränken, weil ich fest daran glaube, das es egal ist ob man predigt, Essen ausgibt, malt, Mathe unterrichtet oder jemanden dabei hilf von Drogen loszukommen, alles muss durch die Gnade Gottes am Kreuz verstanden und gesehen werden. Das führt dann nicht nur zu Möglichkeiten der Stadt zu dienen, sondern viel wichtiger noch es gibt uns die Motivation und das Durchhaltevermögen diesen Dienst zu tun.
Zum Abschluss hier noch ein Lebenszeugnis davon wie all das im wahren Leben echter Menschen aussieht:
Jamie Voth kam als gebrochener man in die Stadt. Als er noch in Manitoba wohnte und auf Drogen war entschloss er sich im Mai nach Thunder Bay zu gehen um von all dem Weg zu kommen. Sechs Monate später macht er den Abwasch nachdem er Essen in der Urban Abbey verteilt hat. „Als ich her kam fühlte ich mich echt schlecht und gebrochen. Ich fühlte mich wertlos und traf dann aber Menschen die mich behandelten als wäre ich jemand, jemand der Wert hat und das bedeutete mir sehr viel. So behandelt zu werden half mir an einen besseren Ort in meinem Leben zu gelangen,“ sagte er. „Mein Leben läuft sehr viel besser seit ich hier gelandet bin.“ (tbnewswatch.com)
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